Am Anfang war das Wort. - 

Nein, stimmt nicht. An Text war noch gar nicht zu denken. Die Geschichte beginnt anders, nämlich so: Am Anfang war das Haus: eine alte Schule, in einem Dorf und das hieß Satow. Das Haus - 150 Jahre auf dem Buckel, nicht ausgebrannt, aber leer; altersschwach und müde. "Ach", stöhnten da die Dorfältesten und schüttelten ratlos den Kopf, "was machen wir nur mit unserem alten Haus?"

Das hörte ein kleiner Dorfschullehrer. Mutig und voller Tatendrang rief er: "Gebt es mir, ihr edlen Herren! Und Ihr werdet es nicht bereuen." Jetzt sprudelte es aus dem kleinen Dorfschullehrer nur so heraus: "Das Haus soll ein Theater werden und Alt und Jung, Arm und Reich, Groß und Klein erfreuen." Und weil die Dorfältesten weise Männer waren und weil (fast) alle an die hohen Ziele des kleinen Dorfschullehrers glaubten, gaben sie ihm den Schlüssel zur oberen Etage. Und jetzt ging es wie im Märchen zu. Von nah und fern kamen viele, viele Menschen und halfen. Sie sägten, zimmerten, malten, nähten, schrubbten und freuten sich auf ihr kleines Theater. Am allermeisten aber freute sich der kleine Dorfschullehrer - über das kleine Theater, über das erste Textbuch und über die Schauspieler. Ja, auch die hatte er inzwischen gefunden. Einfach war das nicht, aber schön. Denn noch nie hatte er an so vielen fremden Türen geklingelt, in so vielen fremden Küchen auf fremden Stühlen gesessen - und so viele mutige Menschen kennen gelernt, die sich ihren und auch seinen Traum erfüllen wollten: einmal auf einer eigenen Bühne stehen.

So war das damals. Das ist jetzt 14 Jahre und 6 Programme her.

Und was machen die Dorfältesten? Die klopfen sich auf die Schultern, nicken sich zu und sagen: "Gut, dass wir damals so weise waren."

Das alte Haus lebt - auch in unserem Namen :

"Theater in der alten Schule".